Ich glaube, es gibt kaum etwas was zu mehr Verwirrung führt wie die Begriffe :
*Berufszüchter oder Brotzüchter
*Vermehrer
*Hobbyzüchter
teilweise natürlich auch gewollt, von Vermehrern bzw. Brotzüchtern.
Ich versuche es einfach einmal kurz zu erklären. Den gerade für den Hobbyzüchter ist es eine absolute Beleidigung einen mit den beiden Anderen Begriffen zu betiteln.
Brotzüchter :
Er hat eine vom Veterinäramt kontrollierte Zucht. Er züchtet bzw. handelt auch mit Welpen zur Gewinnerzielung. In der Regel züchtet /handelt er mit mehreren Rassen, und darf eine unbegrenzte Zahl an Würfen machen. Dort werden Sie Verkaufsräume vorfinden und es wird ein richtiges Verkaufsgespräch stattfinden. Er wird kaum die Zeit und die Lust haben jeden Welpen wirklich zu kennen bzw. die Welpen zu prägen. Seine Zuchttiere sind Betriebsmasse und werden natürlich, wenn zur Zucht nicht mehr zu gebrauchen abgegeben. Gewinnerzielung. Ein Hundeleben ist lang und wenn man nur die Ernährung rechnet viel zu teuer. Auch wären diese Tiere viel zu Arbeits.- und Platzaufwendig.
Vermehrer :
Das ist eigentlich die Gefährliche Gruppe, den sie wissen nicht was sie tun. Sie haben keine richtige Ahnung wie wichtig die Prägung und Sozialisierung ist. Ernährung, Gesundheit, Genetik, alles nur Laienhaftes Wissen. Bewegrund für Welpen, och so einen Wurf aufziehen ist doch so süß, das wäre doch mal schön für die Kindern, der Hündin würde es bestimmt gut tun, ach da kann man doch schnelles Geld verdienen... Alles keine guten Gründe für Welpen. Mit dem nötigen Fachwissen würde es der Hündin und den Welpen viel besser gehen. Mit wissen über Genetik könnten viele Krankheiten vermieden werden. Nun ja, der Welpe zahlt letztlich den Preis. Erstaunlich finde ich, das bei diesen Menschen meistens überhaupt nicht auf Erbkrankheiten untersucht wird, dafür der Preis aber um so höher ist.
Hobbyzüchter :
Dazu zähle ich mich. Ich erlaube mir jetzt auch von mir zu sprechen, die Hunde sind mein Hobby, heißt die komplette Freizeit wird in die Zucht und die Hunde investiert. Es geht in die Betreuung, der eigenen Tiere,Seminare usw. Da ich dies schon seit fast 40 Jahren mache, hat sich natürlich auch so einiges an Wissen und Erfahrung angesammelt. Auch habe ich viele Jahre, und das war kein Hobby, als Kynopädagoging gearbeitet.Erfahrung, die den Welpen zu gute kommen. Es macht dem Hobbyzüchter, wie auch mir nichts aus sich lange mit den Welpen zu beschäftigen - Hobby. Ich nehme mir Zeit für die Interessenten, beim ersten kennenlernen, meistens findet auch noch ein Besuch des Welpen statt und schließlich beim Abholen. Ich beantworte unzählige Fragen, während der Treffen und auch vorher bzw. hinterher, und das Jahrelang. Ich bewirte die Interessenten, Getränke und Plätzchen gibt es immer, in der Regel auch Kuchen. Der backt sich nicht von alleine und der Kaffee fließt nicht umsonst aus dem Wasserhahn. Nein ich will nicht jammern, aber würde man das machen, wenn man mit der Absicht der Gewinnerzielung arbeitet ? Ich fahre 250km eine Strecke um Familientreffen in Hanau oder 170 km ( eine Strecke ) für ein Familientreffen in Melle. Miete eine Hundeplatz für ein Familientreffen oder 70km zum Spaziergang mit ehemaligen Welpen im Nettetal. Während der Welpenaufzucht mache ich täglich Fotos der Welpen damit die zukünftigen Besitzer die komplette Aufzucht mit erleben können.
Ein Hobbyzüchter hat einen Zuchtplan, über Jahre im voraus plant man Linien sucht die passenden Deckrüden oder kauft sie. Zu einem Deckrüden zu fahren heißt Fahrtkosten, Übernachtung und Decktaxe. Einen Deckrüden zu kaufen heißt, Kaufpreis Untersuchungen für die Zuchttauglichkeit und natürlich die täglichen Kosten die ein Hund verursacht. Das wird aber nur bedingt gerechnet. Ist halt ein Hobby und ein Hobby ist nun einmal teuer.... Ein Hobbyzüchter wie ich, arbeitet eng mit seinen Zuchttieren zusammen, es sind Familienmitglieder und es ist undenkbar diese, wenn sie in Rente gehen zu verkaufen. Wirtschaftlich eine Katastrophe, zumal das die Hundesteuer nicht interessiert. Ich habe noch zwei kleine Hunde ( Masskotchen ) für die Prägung der Welpen und so zahle ich mal eben fast 1500,-€ Hundesteuer im Jahr. Das ganze könnte ich noch unendlich weiter führen. Kurz ein Hobbyzüchter hat sich viel wissen angeeignet, liebt seine Rasse und die Hunde, und schaut nicht so wirklich auf die Ausgaben und die Zeit die er investiert. Er ist also eher ein bisschen Verrückt als Gewinnorientiert. Natürlich verschenke auch ich meine Welpen nicht. Ich habe enorme Kosten und die Stunden wollen wir lieber nicht ausrechnen, ich hätte keinen Mindestlohn.